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Wikidata: Ein praktisches Werkzeug für gemeinnützige Organisationen

In einem inspirierenden und kurzweiligen Espresso-Talk stellte der Wikipedianer, Fundraiser und Online-Marketing-Berater Jona Hölderle der Civic Data Lab Community vor, wie gemeinnützige Organisationen von Wikidata profitieren können. Während Wikipedia als digitales Lexikon den meisten bekannt ist, bleibt ihr Schwesterprojekt Wikidata oft im Hintergrund. Dabei bietet diese offene Datenbank gerade für gemeinnützige Organisationen vielfältige praktische Möglichkeiten – und das völlig kosten- und lizenzfrei.


17. 01. 2025

Was macht Wikidata besonders?

Wikidata ist eine frei zugängliche Datenbank, die Weltwissen strukturiert erfasst. Mit über 112 Millionen Datensätzen hat sich das Projekt seit seiner Gründung 2012 zur größten kollaborativ erstellten Sammlung offener Daten weltweit entwickelt. Anders als bei Wikipedia geht es hier nicht um Artikel, sondern ausschließlich um strukturierte Informationen und Daten, die sowohl von Organisationen als auch von Maschinen genutzt werden können. 

Nach mehr als zwölf Jahren ist Wikidata zu einer wichtigen Infrastruktur für offenes Wissen geworden. Gerade für NGOs, die oft mit begrenzten Ressourcen arbeiten, bietet die Plattform praktische Möglichkeiten zur effizienten Datenverwaltung und -nutzung für die unterschiedlichsten Themenfelder.  

Vernetzte Datenquellen als Kernstärke

Die besondere Stärke von Wikidata liegt in der Möglichkeit der Vernetzung von Informationen durch eindeutige Identifikatoren. Diese ermöglichen es, verschiedenste Datenquellen und Informationen miteinander zu verknüpfen – von grundlegenden Fakten bis hin zu spezifischen Kennzahlen und Profilen. Die Transparenz des Systems wird durch die Open-Source-Basis der Software unterstützt. Hauptkriterium für einen Dateneintrag ist hierbei die Nachprüfbarkeit durch eine öffentlich zugängliche, glaubwürdige Quelle. Die Dateneingabe ist dabei auf verschiedenen Wegen möglich: direkt händisch über die Weboberfläche, automatisiert über die API-Schnittstelle oder durch vereinfachte Massenimporte mit dem Tool Quickstatements via OpenRefine.

Beispiele für praktische Anwendungen im Non-Profit-Bereich

Über die Abfragesprache SPARQL oder verschiedene APIs lassen sich gezielt Informationen abrufen und auswerten. Dies ermöglicht u.a. die Vernetzung mit anderen Organisationen im gleichen Themenfeld, automatische Aktualisierung von Organisationsprofilen, datenbasierte Analysen des Non-Profit-Sektors und eine bessere Auffindbarkeit im digitalen Raum.

Die Nutzungsmöglichkeiten für gemeinnützige Organisationen sind vielfältig, wie Hölderle anhand der Plattform CiviData, die er selbst umgesetzt hat, demonstrierte. Als ehrenamtliches Projekt bietet Cividata einen umfassenden Überblick über gemeinnützige Organisationen weltweit (z.B. Umsatz, Spendenvolumenen, Stiftungskapital, Mitarbeitendenzahl) basierend auf den Daten von Wikidata. Nach verschiedenen Metriken aufbereitet, werden die relevantesten Organisationen jedes Landes gezeigt. Die Daten werden von einer weltweiten Community gepflegt und können von ergänzt und bearbeitet werden – sei es durch einzelne Einträge oder größere Datenimporte. 

Fazit des Espresso-Talks

Der Espresso-Talk machte deutlich: Wikidata bietet gemeinnützigen Organisationen eine effektive Möglichkeit, ihre Daten zu strukturieren und zu vernetzen. Die einfache Nutzung, die vielfältigen Anwendungen und der offene Charakter machen die Plattform zu einem nützlichen Instrument für den gesamten Non-Profit-Sektor.


Autorin

Bild4

Stephanie Agethen (sie/ihr)

Kontakt in HumHub


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