Auch OpenAI nutzt für die „künstliche“, generative Intelligenz ChatGPT solche Large-Language Models und ist auf Klickarbeiter*innen angewiesen. Seit dem Aufschwung dieser Datenprodukte steigt auch die Zahl der Menschen, die für das Funktionieren und den Erfolg dieser populären Anwendungen benötigt werden. Denn auch wenn der Begriff KI etwas anderes suggeriert und Tech-Firmen gerne davon sprechen, dass mit diesen Anwendungen Neues mit einem Mausklick erschaffen wird: Es braucht Millionen von Menschen, die riesige Datenmengen generieren, sichten, ordnen und labeln, damit diese überhaupt zur Zufriedenheit ihrer menschlichen Benutzenden funktionieren können.
Ihre Arbeit, insbesondere die Arbeitsbedingungen, findet dabei hinter den Kulissen der großen Tech-Unternehmen statt und ist für Anwendende meist unsichtbar. Im Rampenlicht stehen die Gründer*innen oder führenden Köpfe der betreibenden Tech-Firmen und Start-Ups, die für ihre Innovationskraft gefeiert werden. Der große Profit, den ihre Anwendungen abwerfen, ist nur möglich, weil die permanent anfallende Klickarbeit outgesourct wird: In Ländern wie Kenia, Venezuela oder Kolumbien arbeiten sogenannte Klickarbeiter*innen meist unter zwei Dollar pro Tag unter ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen, wie Recherchen und Befragungen regelmäßig offenlegen. Häufig werden sie nicht stundenweise, sondern nach Ergebnissen bezahlt und sind der Willkür der Arbeitgeber*innen ausgesetzt. Psychische Probleme und finanzielle Abhängigkeiten sind häufige Folgen.