Datenbasis und Arbeitsweise
Jede*r in der Jugendhilfe weiß, dass Amtsdeutsch, gesetzliche Neuerungen und Zeitdruck den Alltag erschweren. Jugendhilfe.ai hat das Ziel, genau diese Lücke zwischen den idealen Regelungen und der oftmals komplizierten Realität zu füllen: Es bietet Zugang zu vergleichbaren Fällen und Dienstanweisungen, damit die Arbeit effizienter und effektiver gestaltet werden kann. Das KI-Tool nutzt hierfür ausschließlich die juristischen Inhalte der Datenbank „Fokus Sozialrecht“ des Walhalla Fachverlags. Diese Inhalte werden regelmäßig von Fachpersonen geprüft und im System aktualisiert, um so die generierten Informationen auf den neuesten Stand zu bringen.
Diese Daten werden für das Sprachmodell genutzt, dem Nutzer*innen Fragen zu Gesetzestexten stellen können. (1) „Trotz intensiver Bemühungen, die Qualität und Richtigkeit der Informationen zu sichern, können wir keine vollständige Gewähr für die absolute Korrektheit jeder Antwort übernehmen. Daher empfehlen wir, zusätzlich die Originalquellen zu konsultieren und weiterführende Recherchen durchzuführen“, erläutert Hannes Meinhardt, Projektentwickler bei Social Impact.
Kontinuierliche Optimierung durch Nutzerfeedback
Jugendhilfe.ai legt großen Wert auf die kontinuierliche Verbesserung des Angebots. Ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen ist die sorgfältige Auswertung des Feedbacks von Nutzer*innen, einschließlich der von ihnen geteilten Fälle. Diese Auswertungen sind essenziell, um die Funktionalität und Effektivität der KI-Anwendung zu optimieren und gezielter auf die Bedürfnisse der Fachkräfte einzugehen. Das System lernt aus allgemeinen Mustern und Fragestellungen, ohne die Identität der Personen hinter den spezifischen Fragen nachzuvollziehen. Diese Anonymität gewährleistet, dass das System zwar aus den vorgebrachten Anliegen lernt, aber die Privatsphäre der Nutzer*innen gewahrt bleibt. Derzeit arbeitet JUGENDHILFE.ai an einer Lösung, die auch die Eingabe persönlicher Fälle erlaubt. Bis diese Funktion verfügbar ist, müssen alle personenbezogenen Daten anonymisiert angegeben werden. Diese Vorsichtsmaßnahme stellt sicher, dass der Schutz der Daten oberste Priorität hat, während gleichzeitig die Qualität der bereitgestellten Unterstützung stetig verbessert wird.
Von der Entwicklungsphase zum vollumfänglichen Tool
Das Tool ist derzeit kostenlos zugänglich, da es sich in einer Pilotphase befindet. Diese Phase wird durch die finanzielle Unterstützung von Förderern ermöglicht. Dies ist ein entscheidender Faktor, der es erlaubt, JUGENDHILFE.ai in dieser wichtigen Entwicklungsphase kostenlos anzubieten. Nach Abschluss der Pilotphase und weiteren Iterationen wird der Zugang zu JUGENDHILFE.ai angepasst. Ein eingeschränkter Zugriff könnte eingeführt werden, wobei für den vollen Zugang zu allen Funktionen ein Abonnement oder ein anderes Bezahlmodell erforderlich sein könnte.
Wendet Euch bei Fragen, Ideen oder Kritik gern direkt an Hannes (meinhardt@socialimpact.eu).
JUGENDHILFE.ai ist ein gemeinsames Projekt der Initiative Brückensteine Careleaver und des WALHALLA Fachverlags, ermöglicht durch die DROSOS STIFTUNG und die Deutsche Postcode Lotterie. Die Koordination erfolgt durch Social Impact, die Umsetzung durch Syndicats.
(1) Um Halluzinationen aus dem „Weltwissen“ der Trainingsdaten des Sprachmodells zu vermeiden, arbeitet JUGENDHILFE.ai mit Retrieval-Augmented Generation (RAG). Bei dieser Herangehensweise wird die Ausgabe eines großen Sprachmodells dahingehend verbessert, dass es vor der Generierung einer Antwort ausschließlich auf eine exklusive Wissensquelle außerhalb seiner Trainingsdaten zugreift. Im Fall von JUGENDHILFE.ai sind es die Inhalte von „Fokus Sozialrecht“. Aktuell wird die API von OpenAI genutzt, da hier noch die Benchmark für andere LLMs liegt. Parallel werden andere Modelle und auch Machbarkeit von lokalem Hosting evaluiert. Um Inhalte in der Datenbank zu strukturieren und für das LLM nutzbar zu machen, wird die Open-Source-Anwendung DANSWER verwendet.