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Kooperation mit Daten für das Gemeinwohl

Wie können gemeinnützige Organisationen beim Thema Datennutzung kooperieren? Zusammen mit AWO, Caritas und DRK diskutierte das Civic Data Lab mit Teilnehmende eines Workshops auf dem D3-Kongress am 29. November 2023, wie Organisationen bei der Planung und Umsetzung von gemeinwohlorientierten Datenprojekten zusammenarbeiten können. Die Ergebnisse gibt es hier.


01. 12. 2023

Warum gemeinsames Datennutzen wichtig ist

Das Graphical Recording zeigt die wichtigsten Punkte aus dem Kurzimpuls.

Aus den Inputs von AWO, Caritas und DRK und der lebhaften Diskussion beim D3-Kongress wurde deutlich, welchen großen Potentiale in der gemeinsamen Nutzung von Daten durch die Zivilgesellschaft liegen. Hier einige Schlaglichter:

  • Daten aus der Zivilgesellschaft können als Seismograf der Gesellschaft und damit als Evidenzen dienen, um die eigene Arbeit an den tatsächlichen Bedarfen auszurichten, so z.B. bei der sozialen Infrastrukturplanung in der Kommune. Auf diese Weise kann das Vertrauen auf die Arbeit zivilgesellschaftlicher Akteur*innen gesteigert werden. Letztlich kann evidenzbasiertes Entscheiden zur Verbesserung öffentlicher Dienste, mehr sozialer Inklusion und Gerechtigkeit beitragen.
  • Gerade da, wo in der Zivilgesellschaft Ressourcen oft knapp sind, können Daten helfen, diese an den richtigen Stellen effizient einzusetzen. Wenn sie zur Automatisierung von Prozessen dienen, kann auch Arbeitskraft eingespart werden. Das ist gerade vor dem Hintergrund des wachsenden Arbeitskräftemangels relevant.
  • Auch die Bedeutung der Datennutzung für das Gemeinwohl als Gegenpol zur kommerziell motivierten Datensammlung ist wichtig. Schließlich dienen sie oft nur einer kleinen Gruppe von Firmen und Menschen zur Gewinnmaximierung – sollten aber eigentlich einer großen Breite von Menschen zur Verfügung stehen.
  • Erhoben werden Daten schon an vielen Stellen in der Zivilgesellschaft, insbesondere aufgrund von externen Vorgaben – sinnvoll genutzt werden sie jedoch noch zu wenig. Gut, wenn das geändert wird und aus den bereits erhobenen Daten nun Mehrwert entsteht!
Das Graphical Recording zeigt die wichtigsten Punkte aus der Diskussion.

Wo sinnvolle Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit mit Daten zu finden sind

Anlässen für datenbezogene Zusammenarbeit zwischen Organisationen können gegeben sein, wenn mit den gleichen Zielgruppen gearbeitet wird. Ihr engagiert euch für Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind? Ihr wendet euch an Internet-User*innen und wollte Hass im Netz verhindern? Oder ihr beratet Senior*innen? Schaut euch in eurem Umfeld um: Wer bietet ähnliche Angebote und hat daher vielleicht vergleichbare Datensätze, die zusammengelegt höheren Mehrwert erzeugen? Wer steht vor ähnlichen Herausforderungen und könnte Interesse haben, diese gemeinsam mithilfe von Daten zu lösen?

Vernetzung könnte auch sinnvoll sein, wenn ihr die gleiche Software für eure Prozesse nutzt. Aus einem CRM bei einem Verein können beispielsweise auch ohne Nutzung von personenbezogenen Daten interessante Ableitung über Sozialstrukturen, Angebotswirkungen oder ähnlichem abgeleitet werden. Tauscht euch mit anderen dazu aus, auf welche Ideen diese bereits gekommen sind und tut euch zusammen!

Und schließlich ist es immer wichtig, dass sich Interessierte und Aktive im Bereich Datennutzung für das Gemeinwohl über die Grenzen ihrer Organisationen hinaus zusammentun – um Erfahrungen auszutauschen, Wissen weiterzugeben, miteinander weiter zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Dabei kommt es nicht auf perfekte Expertise an. In Sachen Datennutzung verstehen wir uns als Lernende – „Einäugige“, wie es im Workshop hieß, die einander im Austausch das eine oder andere weitere Auge öffnen könnten. Gemeinsam bilden wir eine Community of Practice!

Wie das Civic Data Lab beim Anstoßen von Kooperationen hilft

Das Civic Data Lab wird auch deshalb mit drei Partnern realisiert, damit es beste Voraussetzungen für das Anstoßen organisationsübergreifender Kooperationen hat – denn das bietet sich besonders beim Thema Daten an. Schließlich liegen Daten über bestimmte Zielgruppen, Sachverhalte und Zusammenhänge oder auch Prozesse gerade in zivilgesellschaftlichen Handlungsfeldern bei verschiedenen Akteur*innen verteilt vor. Am wertvollsten sind sie natürlich dann, wenn sie zusammengelegt werden. Dabei wird das Civic Data Lab mit seinen Netzwerken, seiner Beratung, Begleitung und seinen Schulungen unterstützen.

Als ersten Schritt laden wir euch in den Online-Communityworkspace ein, in dem ihr Interessierte und Aktive im Bereich Daten fürs Gemeinwohl findet – einfach registrieren unter community.civic-data.de/! Auch unsere Community-Workshopformate laden zur Zusammenarbeit ein – zum Beispiel beim interaktiven Workshop und Vernetzungstreffen am 12. Dezember in Berlin oder bei unseren Praxis-Formaten „Gemeinsam machen!“, von denen das erste im Januar in Kooperation mit CiviCRM stattfindet – mehr Informationen folgen bald!

Vielen Dank an Lorenz Grünewald-Schukala (AWO), Dr. Georg Förster (Caritas) und Louisa Marie Heidrich (DRK) für den Input und allen Teilnehmenden des Workshops für eine fruchtbare Diskussion, die wir im Community Workshop des Civic Data Lab fortführen.

DEN BEITRAG DISKUTIEREN


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Angela Berger (sie/ihr)


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