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MI4people: Pionierarbeit für eine bessere Welt durch künstliche Intelligenz

Wie KI zur Verwirklichung globaler Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit beiträgt

 

Paul Springer ist ein sehr kluger Kopf mit einer klaren Vision: Mehr Gerechtigkeit, Teilhabe und Gemeinwohl in die Welt bringen – durch intelligente Algorithmen. „KI und neue Technologien haben ein gewaltiges Potenzial für Veränderungen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Transformation darf hierbei nicht nur profitgetrieben sein, sondern muss Menschen weltweit unterstützen und maßgebliche positive Wirkungen entfalten“, erklärt der 36-jährige promovierte Teilchenphysiker.


15. 02. 2024

 

Springer beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren intensiv mit Data Science, Machine Learing (ML) und KI-Technologie und stellt vor allen Dingen, die Chancen und Möglichkeiten für Mensch, Gesellschaft und Umwelt, in den Mittelpunkt seines Engagements.

Einsatzgebiete: Medizinische Diagnostik in Entwicklungsländern

Eines der aktuellen Projektbeispiele von MI4people, dass schon weiter fortgeschritten ist, beschäftigt sich mit den Chancen von Machine Learing Systemen im Gesundheitssystem von Entwicklungsländern. Intelligente Diagnosesysteme sollen hierbei zukünftig Mediziner*innen unterstützen, schneller eine gesicherte Diagnose zu finden, in dem sie Röntgenbilder, CT- oder MRT-Scans umfassend analysieren. So werden die sogenannten „Computer Vision Systeme“ insbesondere Allgemeinärzt*innen in Entwicklungsländern unterstützen können, die möglicherweise keine ausreichenden Spezialkenntnisse in einigen medizinischen Fachgebieten haben. MI4people arbeitet derzeit sehr intensiv mit vier Krankenhäusern im Kongo zusammen. Sie sammeln Röntgenbilder der Brust. Diese Bilder aus Afrika sollen dann erweitert werden von einem Netzwerk anderer Krankenhäuser aus anderen Regionen. „Diese Aufgabe ist wichtig. Denn bislang gibt es nur öffentlich zugängliche Trainingsdaten, die aus digitalen Röntgenbildern bestehen, die ausschließlich in Industrieländern gesammelt wurden. Ein großer Teil der Krankenhäuser in Entwicklungsländern verwendet noch analoge Geräte. Diese Maschinen produzieren Bilder mit geringerer Qualität und müssen zuerst digitalisiert werden, bevor sie von KI-Modellen verarbeitet werden können. Dies führt zu einem anderen Input als bei den verfügbaren Trainingsdaten“, erklärt Springer. Das Ziel: Das Diagnosetool muss in der Lage sein ein breites Spektrum von Krankheiten zu identifizieren und mit vielen verschiedenen Arten von Eingangsbildern umgehen können.

 

Von der Idee zum Impact: Die Gründung von MI4people

2021 gründete Springer mit einem Kollegen das gemeinnützige Start-Up MI4People, dass sie in den ersten Jahren ausschließlich aus privaten Mitteln und Spenden finanzieren, seit 2023 erfolgt eine Teilförderung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Die Organisation arbeitet international mit ehrenamtlichen Data Scientists in einem großen Netzwerk zusammen, jeweils mit festen Projektleitungen, die über die gesamte Projektphase sicherstellen, dass die Prozesskoordination und die Zielerreichung nicht aus dem Blick geraten. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit dieser Art von spezialisierter Zusammenarbeit, gerade auch im Kontext von KI-Anwendungen für Entwicklungsländer und Umweltschutz“, erklärt Spinger. Er legt Wert darauf, dass alle Projekte, die MI4people unterstützt, große Visionen verfolgen, den genau das ist es, was die Grundlage der digitalen Transformation beinhaltet: „Wir werden in den kommenden Jahren sehen, dass Machine Intelligence (MI) und KI die Welt in einer rasanten Geschwindigkeit und Relevanz von Grund auf verändern, was mit keiner bisherigen Erfindung vergleichbar ist.“ Entscheidend sei hierbei, dass wir diesen enormen Mehrwert, den wir mit der Technologie erreichen können, nicht als Geschäftsmodel einigen wenigen Konzernen überlassen. Paul Springer sieht darin eine Chance, das Gemeinwohl der Zivilgesellschaft mitzugestalten und positive Veränderungen herbeizuführen.

Offenheit als Prinzip: Zugänglichkeit und Skalierung

Bei allen Projekten von MI4poeple steht immer der Gedanke der Gemeinnützigkeit und Skalierbarkeit, d.h. dass KI-Anwendungen möglichst viele Menschen erreichen, im Vordergrund. Die positive Wirkung der User Cases muss nach einer Implementierung möglichst groß und vielfältig sein. Im Beispiel der o.a. intelligenten Diagnosesysteme hätte eine breite Umsetzung in Entwicklungsländern das Potenzial, jährlich mehrere hunderttausend Patient*innen zu einer zutreffenden Diagnose zu verhelfen. Weitere Kriterien der Projektunterstützung durch MI4people sind, dass das System open-source (bzw. open data) sein muss und damit letztlich auch eine kostenlose Anwendung für Nutzer beinhaltet. „Nur mit einer langfristigen Gemeinwohlorientierung der KI können wir eine positive Zukunft für uns alle gestalten”, so Springer. Langfristig erhofft er sich ein stärkeres politisches Bewusstsein für den Bereich der gemeinwohlorientierten Ausrichtung von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz: “Wir hoffen, dass MI4people in zehn Jahren mehrere hunderte soziale Projekte weltweit auf den Weg bringen und mitgestalten kann.”

Weitere Infos unter: MI4People | Machine Intelligence für das Gemeinwohl

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Autor*in

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Stephanie Agethen (sie/ihr)

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