Informationen und Hintergründe zum Begriff Open Source
Was ist Open Source Software?
Open Source Software (kurz: OSS) ist Software, deren Quellcode – also die Bauanleitung der Software – öffentlich zugänglich ist. Das bedeutet, jede*r kann den Code einsehen, (mit entsprechenden Programmierkenntnissen) verstehen, verändern und weiterverarbeiten. Dennoch heißt das nicht, dass damit alles erlaubt ist! Im Gegensatz zu „gemeinfreier“ (Public Domain) Software gibt es bei Open Source Software Regeln, sogenannte Open-Source-Lizenzen, an die man sich halten muss. Damit ist die Nutzung zwar sehr frei, aber dennoch an Bedingungen geknüpft.
Die Open Source Initiative definiert zehn Kriterien, die Open Source Software ausmachen, und insbesondere die folgenden Eigenschaften enthalten:
- Offener Quellcode: Software, deren Quellcode öffentlich ist, eingesehen, geändert und genutzt werden kann.
- Keine Lizenzkosten: Die Software kann unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kostenfrei genutzt und verteilt werden.
- Recht auf Verbreitung: Die Software darf beliebig kopiert, geändert und verbreitet werden – sofern man die Lizenzbedingungen beachtet.
Sprachmodelle wie LLama von Meta, die oft als Open Source Modelle bezeichnet werden, sind hingegen nicht Open Source, allein schon weil ihr Quellcode, also der Code, mit dem sie trainiert wurden, nicht einsehbar ist.
Open Source vs. freie Software – Was genau ist der Unterschied?
Die Begriffe Open Source Software und freie Software werden oft gleichgesetzt, bedeuten aber nicht ganz dasselbe. Die Free Software Foundation bringt den Unterschied folgendermaßen auf den Punkt: „Open Source ist eine Entwicklungsmethodik, freie Software ist eine soziale Bewegung.“ Dabei betont freie Software besonders die Freiheiten der Nutzer*innen, während Open Source stärker auf die transparente Entwicklung und Zusammenarbeit fokussiert. Beide Ansätze verfolgen aber ähnliche Prinzipien: Offenheit, Teilhabe und gemeinsames Weiterentwickeln. Dadurch kommt es häufig auch zur Zusammenarbeit beider Communities um Projekte voranzutreiben.
Die Vorteile von Open Source
Das Konzept von Open Source basiert auf Transparenz, dem Wert gemeinsamer Weiterentwicklung und einem offenen Austausch von Wissen. Damit geht auch die Nutzung von Open Source Software mit einigen Vorteilen einher:
- Community-basierter Ansatz: Viele Menschen können sich an der Entwicklung beteiligen und dadurch voneinander profitieren, bewährte Lösungen nachnutzen und gemeinsam weiterentwickeln.
- Kosteneinsparung: Für die Nutzung fallen keine Lizenzgebühren an.
- (mehr) digitale Souveränität: Durch offene Standards entstehen keine sogenannten Lock-in Effekte und Nutzende haben stets Wahl- und Wechselfreiheit. Dadurch sind sie unabhängig von einzelnen Anbietern.
- Transparenz: Durch den offenen Quellcode können Nutzende nachvollziehen, wie die Software funktioniert.
- Langfristige Nutzung: Durch offene Lizenzen kann Software nachhaltig und langfristig genutzt werden.
- Anpassbarkeit und Selbstbestimmung: Nutzende können Software nach ihren eigenen Bedürfnissen anpassen, frei Fehler beheben und Erweiterungen vornehmen oder diese beauftragen. Dabei besteht keine Abhängigkeit zu einer bestimmten Herstellerfirma.
- Barriereabbau: Neue Entwickler*innen auf der ganzen Welt können Open-Source Tools direkt benutzen und von Code lernen, ohne dafür Geld bezahlen zu müssen oder Teil von Organisationen zu sein.
Aber: Es gibt immer einen Haken
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Entwicklung und Nutzung von Open Source Software.