We proudly present: Viele neue Hauptdarsteller*innen auf der Bühne der Daten
Wie Daten zunehmend Jobbeschreibungen, Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Inhalte innerhalb von Organisationen und Unternehmen prägen
In einer Zeit des stetig wachsenden Überangebots an medialen Informationsangeboten stehen soziale Organisationen vor einer enormen Herausforderung: Wie können wir mit unseren Botschaften die Herzen der Menschen erreichen und sie zum Handeln bewegen, über soziale Themen seriös informieren und Vertrauen in uns als Organisation schaffen? Data-Storytelling Experte Jörg Hoewner erklärt, wie gute Datengeschichten gelingen.
Traditionelle Kommunikationsstrategien und -formate stoßen dabei schnell an ihre Grenzen: Statistiken und Zahlenreihen berühren niemanden. Geschichten herzerweichender Einzelschicksale reihen sich ein in die Drama-Ökonomie der sozialen Medien – und gehen darin unter. Eine Möglichkeit, zwischen Daten und Emotionen eine Brücke zu schlagen, um Botschaften wirkungsvoll, glaubwürdig und aktivierend zu vermitteln, bietet Data Storytelling.
Data Storytelling kombiniert Daten mit einer ansprechenden visuellen Darstellung und einer erzählerischen Struktur, um komplexe Zusammenhänge und Informationen verständlich und emotional ansprechend zu vermitteln. Indem Daten in eine gut erzählte Geschichte eingebettet werden, erzeugen sie eine Resonanz beim Publikum, die dazu beitragen kann, dass Menschen sich für eine bestimmte Sache engagieren oder sie unterstützen. Drei Faktoren sind maßgeblich dafür, eine gute Data Story zu erzählen, die Menschen erreicht und zum Handeln motiviert.
Zu den bekanntesten Beispielen für gutes Data Storytelling zählt der Jahresbericht 2023 von Unicef: In diesem Bericht nutzt UNICEF Daten und Geschichten, um die Situation von Kindern weltweit zu beleuchten. Anstatt nur trockene Statistiken zu präsentieren, werden die Daten mit persönlichen Geschichten von Kindern und Familien verbunden, die von den vorgestellten Themen betroffen sind. Durch die Integration von Bildern, Videos und Berichten aus erster Hand gelingt es UNICEF, eine starke emotionale Verbindung zu den Lesern herzustellen und das Ausmaß der Herausforderungen, denen Kinder weltweit gegenüberstehen, anschaulich darzustellen. Dies wiederum ermöglicht es den Lesern, die komplexen Zusammenhänge besser zu verstehen und sich stärker mit den vorgestellten Themen zu identifizieren.
Data Stories verdeutlichen nicht nur Probleme, sondern zeigen auch Handlungsmöglichkeiten auf und motivieren zu (höherem) Engagement, wie eine Fallstudie der Wohltätigkeitsorganisation Charity: Water gezeigt hat. Sie verfolgt das Ziel, sauberes Wasser für Menschen in Entwicklungsländern bereitzustellen. Anstatt dafür einfach nur statistische Informationen über den Wasserbedarf in Entwicklungsländern zu liefern, hat Charity: Water konkrete Geschichten von Menschen erzählt, deren Leben sich durch den Zugang zu sauberem Wasser drastisch verbessert hat. Diese Geschichten wurden durch Fotos, Videos und persönliche Berichte ergänzt.
Wie geht man jetzt bei der Entwicklung einer Data Story vor? Die folgenden Schritte haben sich dabei bewährt:
Gerade beim letzten Punkt zeigt sich ein weiterer Vorteil von Data Storytelling, da das Format aufmerksamkeitsstark ist und lange nachwirkt bzw. für Sichtbarkeit zeugt.
Gute Geschichten haben die Kraft, Emotionen zu wecken und Menschen zu berühren. Indem Daten in Geschichten eingebettet werden, können sie auf glaubwürdige Weise dazu beitragen, das Bewusstsein für soziale Probleme schärfen, Unterstützung zu mobilisieren und Veränderungen herbeizuführen. Data Storytelling ist ein geeignetes Werkzeug, um speziell im sozialen Bereich komplexe Themen emotional ansprechend und wirkungsvoll zu kommunizieren – ein Werkzeug, das bisher noch viel zu selten genutzt wird.
Zum Autor: Jörg Hoewner ist Geschäftsführender Partner der K12 Agentur für Kommunikation und Innovation und arbeitet als Berater zu Themen rund um den Einsatz von Technologien in der Kommunikation. Zu seinen Kunden zählen große und mittelständische Unternehmen sowie Verbände und Behörden. Ein Schwerpunkt dabei ist der Einsatz von Daten in der Kommunikation, sowohl als Grundlage für die Planung und Erstellung von Content und als Content selbst.
Geschäftsführender Partner der Agentur K12 (Düsseldorf)