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Datenkompetenz als Schlüssel – Der Datenlebenszyklus des Civic Data Lab unterstützt dabei

Kürzlich beschrieb Ariane Kuhnla aus dem Team der Civic Data Academy in der Fachzeitschrift neue caritas, welche Rolle Datenkompetenzen auch für die Zukunft sozialer Organisationen spielen werden. Hier haben wir den Artikel über den Datenlebenszyklus noch einmal für Euch als Direkteinstieg in den Datenlebenszyklus zusammengefasst.


13. 06. 2025

Daten können im digitalen Zeitalter zum Schatz werden – wer Zugang zu ihnen hat, kann mit ihnen arbeiten. Doch nur, wer darüber hinaus über Datenkompetenz verfügt, kann diesen Schatz in seiner Arbeit heben. Für Fachkräfte aller Branchen wird der souveräne Umgang mit Daten im digitalen Zeitalter zu einer der zentralen Fähigkeiten.

Im Civic Data Lab haben wir ein für die Zivilgesellschaft wegweisendes Modell zusammengetragen – den Datenlebenszyklus. Dieser bietet Orientierung und praxisnahe Unterstützung für alle, die Daten verantwortungsvoll und wirkungsvoll nutzen möchten.


Datenkompetenz ist wichtig für soziale Organisationen

Eine aktuelle Studie des britischen „Data Literacy Project“ prognostiziert: Im Jahr 2030 wird Datenkompetenz zu den gefragtesten Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt zählen. Doch auch ohne solche Studien ist klar, dass die Macht der Daten allgegenwärtig ist. Im sozialen und gemeinnützigen Sektor beispielsweise, helfen Daten, die Wirksamkeit von Projekten nachzuweisen, Fördermittel zu sichern und die eigene Arbeit zu optimieren. So werden datenbasierte Entscheidungen zur Grundlage für nachhaltigen Erfolg.

Gleichzeitig zeigt eine Erhebung im Nonprofit-Sektor, dass über 75 Prozent der befragten Organisationen fehlende Datenkompetenzen als große Herausforderung sehen. Mitarbeitende verbringen im Schnitt die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit datenbasierten Tätigkeiten, schätzen ihre Fähigkeiten aber oft als unzureichend ein. Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist groß – und der Bedarf an strukturierten Weiterbildungsangeboten wächst stetig.


Weiterbildungsdschungel und knappe Ressourcen

Wer heute nach Weiterbildungen im Bereich Datenkompetenz sucht, wird von über 165.000 Google-Treffern erschlagen. Doch die meisten Angebote richten sich an den gewinnorientierten Sektor und sind teuer – oft mehrere tausend Euro pro Kurs. Für gemeinnützige Organisationen mit chronisch knappen Ressourcen ist das kaum leistbar. Gleichzeitig steigen jedoch die Anforderungen. Lernerfolge sollen schnell und mit minimalem Aufwand in der Praxis umgesetzt werden, denn auch die Ressource Zeit wird in sozialen Arbeitsfeldern immer knapper.


Der Datenlebenszyklus des Civic Data Lab kann helfen

Genau hier setzt der Datenlebenszyklus des Civic Data Lab an. Der Datenlebenszyklus strukturiert den Umgang mit Daten in nachvollziehbare Schritte und berücksichtigt dabei unterschiedliche Kompetenzlevels, Lernwege und Zeitbudgets. Dabei geht der Datenlebenszyklus in sieben Schritten vor:

1. Fragen und Planen: Welche Fragestellungen sind relevant? Welche Daten werden benötigt? Was ist vor der Datensuche zu bedenken?

2. Daten finden oder erheben: Woher bekomme ich die passenden Daten? Wie erhebe ich sie korrekt und DSGVO-konform?

3. und 4. Daten organisieren und auswerten: Wie strukturiere und analysiere ich die Daten sinnvoll?

4., 5. Und 6. Interpretieren, visualisieren und kommunizieren: Wie präsentiere ich Ergebnisse verständlich und überzeugend? Wie erzähle ich eine wirkungsvolle Geschichte mit meinen Daten?

7. Entscheiden und handeln, um Praxisprobleme zu lösen oder datengetriebene Produkte anzubieten. Im Anschluss kann ggf. eine neue Fragestellung aufbauend auf den bisherigen Ergebnissen entwickelt werden, sodass der Zyklus von vorn beginnt.

Datenschutz, Ethik und Kultur als übergreifende Fragestellungen sind zusätzlich zum eigentlichen Arbeitsablauf mit den Daten aufgenommen: Welche rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen muss ich beachten? Wie fördere ich eine positive Datenkultur in meiner Organisation?

Zu jedem Schritt gibt es vertiefende Informationen, Leitfragen, Praxisbeispiele und passgenaue Lernangebote – vom Einsteiger bis zum Profi.


CDL_Datenkultur

Praxisbeispiel: Lou und der Datenlebenszyklus

Wie funktioniert das in der Praxis? Nehmen wir das Beispiel von Lou, die in einer großen zivilgesellschaftlichen Organisation arbeitet. Sie steht vor der Herausforderung, die Weiterfinanzierung eines Projekts zu sichern und möchte dessen Wirkung datenbasiert nachweisen.

Schritt 1: Fragen und Planen

Lou startet auf https://civic-data.de/datenlebenszyklus mit dem ersten Schritt. Sie reflektiert über die Wirkungstreppe ihres Produktes und definiert Indikatoren für die gewünschten Outcomes. Mithilfe des Datenlebenszyklus stuft sie sich wegen ihrer Vorerfahrung aus dem Studium als „Fortgeschrittene“ ein. Für ihre offenen Fragen findet sie einen Online-Kurs zur wirkungsorientierten Projektplanung, der ihr hilft, gezielt praxisorientiert weiterzuarbeiten.

Schritt 2: Daten finden

Lou ist bereit und sammelt in definierten Zeiträumen ihrer Projektlaufzeit relevante Umfrageergebnisse.

Schritt 3: Daten organisieren

Schon während des Projektes gelingt es ihr, die Daten aus Online-Umfragen automatisch in einem Tabellentool in nur einer Datei zu sammeln. Nach der Empfehlung einer Arbeitshilfe aus dem Datenlebenszyklus organisiert sie diese nach den für ihre Fragestellung relevanten Dimensionen.

Schritt 4: Daten auswerten

Mit einem Tabellentool analysiert sie die Daten, ein Schritt, den sie gut kennt.

Schritt 5 und 6: Visualisieren und Kommunizieren

Lou merkt, dass ihr die Darstellung der Daten noch schwerfällt. Sie nutzt einen weiteren Kurs, der neben visueller Darstellung von Analyseergebnissen auch das Thema Data-Storytelling abdeckt – ideal für die spätere Kommunikation der Projektergebnisse, zielgruppengerecht und aussagekräftig.

Schritt 7: Entscheiden und handeln

Bei der Erarbeitung der Darstellungen wird Lou deutlich, dass manche Entwicklungen erklärungsbedürftig sind. Sie nutzt die OER-Vorlage aus dem Datenlebenszyklus, um gemeinsam mit ihren Teammitgliedern und einigen Vertreter*innen der Zielgruppe einen Workshop zur Interpretation der Ergebnisse durchzuführen. So entstehen wichtige Erkenntnisse für die Projektpraxis.

Datenschutz und Ethik

Lou hat schon während der Erhebung festgestellt, dass sie noch unsicher in Bezug auf die korrekte Dokumentation für den Datenschutz ist. Daher hat sie begleitend einen Kurs gemacht, in dem sie lernt, wie sie die Daten DSGVO-konform verarbeitet.

Am Ende steht ein datenbasierter Wirkungsbericht. Lou selbst reflektiert, welche Kompetenzen sie ausgebaut hat und wo sie sich weiterentwickeln möchte.


Der Datenlebenszyklus ist eine nachhaltige Lernbegleitung

Der Datenlebenszyklus ist mehr als eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Er ist eine interaktive Lernbegleitung, die Nutzer*innen strukturiert durch konkrete Datenprojekte führt und gleichzeitig zur Reflexion der eigenen Kompetenzen anregt. Durch die direkte Verknüpfung mit relevanten, kostenfreien Lernangeboten wird die Plattform zu einem nachhaltigen Begleiter für den Kompetenzaufbau – und das auch bei knappen Ressourcen.

 

Datenkompetenz – niedrigschwellig und kostenfrei für alle

Datenkompetenz ist keine exklusive Fähigkeit für IT-Profis mehr, sondern schließt immer mehr auch Wege zur demokratischen Teilhabe für alle auf. Sie wird immer wichtiger für Fachkräfte und Engagierte aller Branchen, die in einer digitalisierten Gesellschaft erfolgreich arbeiten wollen. Besonders im gemeinnützigen Sektor ist der Bedarf an praxisnaher, kostengünstiger Weiterbildung groß. Das Civic Data Lab bietet mit dem Datenlebenszyklus eine innovative Lösung, die Orientierung, Wissen und konkrete Lernwege vereint.



Hier den ersten Schritt auf dem eigenen Datenkompetenz-Weg gehen:
civic-data.de/datenlebenszyklus

Autorin

Anja_Stoiser_gross

Anja Stoiser (sie/ihr)

Kommunikation Kontakt in HumHub


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